Der zum Verkauf stehende Klub-Weltmeister FC Chelsea hat in der Premier League einen souveränen Sieg eingefahren. Die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel siegte am Samstag auswärts beim FC Burnley 4:0 (0:0). Der deutsche Fußball-Nationalspieler Kai Havertz traf innerhalb weniger Minuten zweimal für die „Blues“. Auch der FC Liverpool gewann und bleibt damit Spitzenreiter Manchester City auf den Fersen.
Sechs Tage nach dem Gewinn des Ligapokals schlug das Team von Trainer Jürgen Klopp, der wohl 2024 als Trainer in Anfield aufhören will, am Samstag West Ham United 1:0 (1:0). Nach dem siebten Ligaerfolg und elften Pflichtspielsieg in Serie haben die „Reds“ als Tabellenzweiter nur drei Punkte Rückstand auf Titelverteidiger Man City und wahren damit die Chance auf die Meisterschaft. Den einzigen Treffer der Partie erzielte der Senegalese Sadio Mané in der 27. Minute. Chancen gab es allerdings zuhauf. Im voll besetzten Stadion Anfield zeigten sich beide Mannschaften vom Anpfiff weg angriffslustig und boten dem Publikum eine unterhaltsame Partie. Liverpool hatte jedoch insgesamt mehr vom Spiel und ging am Ende verdient als Sieger vom Platz.

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Nachdem sich Chelsea im Stadion Turf Moor in der ersten Hälfte schwergetan hatte, brauchte der Tabellendritte aus London nach der Halbzeitpause nur acht Minuten, um entscheidend davonzuziehen. Reece James (47. Minute) erzielte die Führung, bevor der seit Wochen formstarke Havertz (52./55.) mit seinem Doppelpack glänzte. Der ehemalige Dortmunder Christian Pulisic (69.) traf zum Endstand.
Obwohl es sportlich gut läuft, steht Chelsea vor einer ungewissen Zukunft. Am vergangenen Sonntag hatte der russische Eigentümer Roman Abramowitsch angekündigt, den Verein nach fast 20 Jahren verkaufen zu wollen. Sein Schritt gilt als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine und daraus drohende Sanktionen für den Milliardär in Großbritannien.
Chelsea-Fans stören Ukraine-Solidarität mit „Abramowitsch“-Rufen
Sein Name sorgte am Rande des Spiels auch für einen unschönen Zwischenfall. Vor der Partie hatte die Premier League ein einminütiges Applaudieren aller Akteure anberaumt, um Solidarität mit der im Krieg befindlichen Ukraine auszudrücken. Beim Spiel der Bayern gegen Leverkusen in der Bundesliga gedachte man mit einer Schweigeminute. Chelsea-Fans stimmten allerdings während der Applaus-Aktion „Roman-Abramowitsch“-Sprechchöre an. Burnley-Anhänger reagierten mit Buhrufen laut zahlreichen Journalisten vor Ort.
Auch Tuchel übte später Kritik am Verhalten der „Blues“-Anhänger. „Es ist nicht der Moment, um so etwas zu tun“, sagte Tuchel, „wenn wir Solidarität zeigen wollen, dann zeigen wir Solidarität, und das sollten wir gemeinsam tun.“ Die gemeinsame Respekt-Bekundung sei unerlässlich, „es ist nicht der Moment für andere Botschaften“, so der ehemalige Dortmund- und Mainz-Coach: „Unser Klub möchte, dass sich unsere Fans zu diesem Applaus bekennen.“ Man tue dies für die Ukraine, „und es gibt keine zwei Meinungen darüber. Wir sind mit in unseren Gedanken bei den Menschen in der Ukraine, sie haben unsere Unterstützung. Wir sollten zusammenstehen“.
Unter der Ägide von Abramowitsch haben die Blues insgesamt 19 Titel errungen, darunter fünf Premier-League-Meisterschaften, zwei Champions-League-Triumphe und den Sieg bei der Klub-WM. Dem bisherigen Chelsea-Klub-Eigner wird ein enges Verhältnis zum russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin, der den Angriffskrieg auf die Ukraine befohlen hatte, nachgesagt. Der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss hatte im Interview mit der Boulevard-Zeitung Blick unter der Woche berichtet, dass er mit drei anderen Personen den Kauf des Champions-League-Siegers prüfen werde. Im Team von Chelsea stehen die deutschen Nationalspieler Kai Havertz, Antonio Rüdiger und Timo Werner.