Beim emotionalen Abschied von Vereinslegende Jürgen Grabowski hat Eintracht Frankfurt den ersten Heimsieg in diesem Jahr gefeiert. Die Hessen kamen am Sonntag gegen den VfL Bochum zu einem 2:1 (0:1) und feierten mit den dritten Pflichtspielerfolg in Serie eine gelungene Generalprobe für die Zweitauflage im Achtelfinale der Europa League gegen Betis Sevilla.
Sebastian Polter (19. Minute) brachte den Aufsteiger vor 24.000 Zuschauern in Führung, die Erhan Mašović (46.) kurz nach dem Wechsel mit einem Eigentor egalisierte. Daichi Kamada (52.) erzielte den Siegtreffer für die Frankfurter, die mit 37 Punkten auf den neunten Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga kletterten. Bochum bleibt mit 32 Zählern Elfter.
Vor dem Anpfiff hatten die Frankfurter ihrer am vergangenen Donnerstag im Alter von 77 Jahren verstorbenen Vereinslegende Jürgen Grabowski gedacht. „Jeder hat Bilder im Kopf, jeder hat Erinnerungen. Jürgen wird nie ganz gehen, weil wir immer an ihn zurückdenken werden“, sagte der sichtlich bewegte Eintracht-Präsident Peter Fischer in Anwesenheit von Grabowskis Ehefrau Helga über den früheren Welt- und Europameister.
Nach einer Schweigeminute rollte dann der Ball. Beflügelt von den jüngsten Siegen bei Hertha BSC (4:1) und Betis Sevilla (2:1) erwischten die mit Trauerflor spielenden Hausherren, die zum dritten Mal nacheinander mit der gleichen Formation begannen, den besseren Start. Kamada vergab in der zweiten Minute die Chance zur frühen Führung.
Doch schnell wurde offensichtlich: gegen die auf sechs Positionen veränderten Bochumer fehlte es den Hessen, bei denen die Mittelfeldspieler Sebastian Rode und Danny da Costa kurzfristig ausfielen, im Spielaufbau zunächst an der nötigen Präzision.
Die Fans gedachten der verstorbenen Klublegende Jürgen Grabowski.
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So fiel der erste Treffer auf der anderen Seite. Nach einem Freistoß von Konstantinos Stafylidis köpfte Polter unbedrängt ein. Und der VfL hätte nachlegen können – ja sogar müssen. Nach Vorlage des früheren Frankfurters Danny Blum stand Takuma Asano in der Mitte völlig frei, scheiterte aber aus fünf Metern am überragend reagierenden Eintracht-Torwart Kevin Trapp. Frankfurt tat sich dagegen in der Offensive weiter schwer. Erst in den Schlussminuten der ersten Halbzeit erhöhte das Team von Trainer Oliver Glasner noch einmal den Druck, dem der VfL aber Stand hielt.
Nur 55 Sekunden nach Wiederbeginn war es dann aber doch soweit. Bochums Abwehrspieler Mašović grätschte unglücklich in einen Schuss von Jesper Lindström und beförderte den Ball ins eigene Netz. Fünf Minuten später hatte die Eintracht das Spiel gedreht, als Kamada einen Klasseangriff über mehrere Stationen aus Nahdistanz abschloss. Bochum war in der Folge um eine passende Antwort auf den Doppelschlag bemüht, doch den Gästen fehlte es an Durchschlagskraft. Frankfurt war gefährlicher, schluderte aber beim Abschluss. In der Schlussphase hielt Trapp den Eintracht-Sieg fest.