Die Fußball-WM 2022 wird vom 21. November bis 18. Dezember in Qatar mit 32 Mannschaften ausgetragen. Europa stellt dabei 13 Teilnehmer, von denen sich zehn Teams als Sieger der zehn Qualifikationsgruppen aus 55 Bewerberstaaten bereits einen WM-Startplatz gesichert haben (neben Deutschland auch Belgien, Dänemark, England, Frankreich, Kroatien, Niederlande, die Schweiz, Serbien und Spanien). Um die restlichen drei Tickets werden Play-offs ausgetragen.
Wer ist warum in den Play-offs?
Für die Play-offs qualifiziert waren die zehn Gruppenzweiten der Vorrundengruppen – sowie die zwei besten Mannschaften der Nations League 2020/2021, die nicht schon zu den zehn Gruppenersten oder den zehn Gruppenzweiten gehörten: dies sind Österreich und Tschechien.
Nach dem Ausschluss Russlands kommen für diese drei Plätze noch elf Teams infrage – unter anderem Europameister Italien und die Ukraine.
Wie ist der Modus?
Es gibt drei sogenannte Play-off-Wege (A, B und C) mit jeweils vier Mannschaften. Wege und Halbfinal-Paarungen wurden ausgelost. Die sechs besten Zweitplazierten der Qualifikation wurden in Topf 1 gesetzt und erhielten im Halbfinale an diesem Donnerstag Heimrecht. Die Finalspiele finden am 29. März statt. Die drei Finalsieger sind für die WM-Endrunde qualifiziert. Es wird jeweils nur ein Spiel ausgetragen, es handelt sich also um „echte“ Endspiele.
Wer spielt gegen wen?
Weg A: Wales – Österreich, Schottland – Ukraine (verschoben auf Juni).
Weg B: Schweden – Tschechien, Russland – Polen (abgesagt, Polen im Finale B).
Weg C: Portugal – Türkei, Italien – Nordmazedonien. Zu sehen sind alle Spiele (inklusive der drei Finalspiele) bei DAZN.
Welche Stars sind dabei?
Es sind einige. Cristiano Ronaldo etwa könnte mit Portugal über die von Stefan Kuntz trainierten Türken stolpern. Weltfußballer Robert Lewandowski von Bayern München über Schweden oder Tschechien. Im Duell Wales gegen Österreich entscheidet sich, ob Gareth Bale oder David Alaba seine Träume von der (ersten) WM-Teilnahme vorzeitig aufgeben muss. Und nicht zuletzt droht dem Team von Europameister Italien gegen Nordmazedonien oder im Finale gegen Portugal/Türkei das WM-Aus.
Muss mit seinen Portugiesen einen schweren Weg bestreiten: Cristiano Ronaldo
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Bild: Reuters
Welche Folge hat der Ausschluss Russlands?
Robert Lewandowski und seine Polen weigerten sich nach der Invasion Russlands in der Ukraine, ihr Halbfinale gegen die russische Nationalmannschaft zu bestreiten. Schweden und Tschechien, die als potentielle Finalgegner im Play-off-Finale B infrage gekommen wären, schlossen sich dieser Boykott-Drohung an. Die unter Druck gesetzten FIFA und die UEFA schlossen Russland danach bis auf Weiteres von ihren Wettbewerben aus. Polen steht damit automatisch im Play-off-Finale B.
Was geschieht mit der Ukraine?
Das Halbfinal-Spiel der Ukraine in Schottland (Weg A) wurde verschoben. Ein neuer Termin steht laut FIFA noch nicht fest, angedacht ist das Fenster vom 2. bis zum 14. Juni, wenn auch die UEFA-Nations-League gespielt wird. Gleiches gilt für das Play-off-Finale Weg A.
Hat wegen des Ausschluss Russlands zumindest das Playoff-Finale erreicht: Polens Stürmerstar Robert Lewandowski
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Bild: EPA
Ersatzweise tragen die spielfreien Schotten und Polen an diesem Donnerstag ein Testspiel in Glasgow aus. Ein Teil der Einnahmen soll der Unicef-Hilfe für die Ukraine zugute kommen.
Welche Fragen ergeben sich?
Die wichtigste Frage: Kann das Halbfinal-Spiel zwischen Schottland und der Ukraine wie bislang angedacht im Juni stattfinden. Und was passiert, wenn dies nicht möglich ist?
Was bedeutet dies für die Auslosung?
Die Vorrundengruppen der WM-Endrunde werden schon am Freitag der kommenden Woche (1. April) ausgelost. Die drei noch nicht feststehenden Teilnehmer landen automatisch im letzten Topf. Nicht feststehen werden bei der Auslosung neben einem Europa-Teilnehmer die Sieger der interkontinentalen Play-offs, die am 13./14. Juni stattfinden sollen. Dabei trifft eine Mannschaft aus Asien (Sieger des Spiels der beiden Gruppendritten) auf die fünftplatzierte der Südamerika-Gruppe – sowie die viertplatzierte Mannschaft der Nord-/Mittelamerika/Karibik-Gruppe auf den Sieger der Ozeanien-Qualifikation.