Holstein Kiel hat im Abstiegskampf neue Hoffnung geschöpft. Für den FC Ingolstadt wird die Situation hingegen zunehmend aussichtsloser. Mit dem 1:0 (1:0) gegen die Oberbayern beendeten die Kieler am Sonntag zum Abschluss des 27. Spieltages ihre Serie von zuletzt vier Niederlagen, sind aber mit sechs Zählern Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz noch längst nicht außer Gefahr. Für den Tabellenletzten aus Ingolstadt beträgt nach der vierten Pleite nacheinander der Rückstand zumindest zum Relegationsrang 13 Punkte.
Vor 9163 Zuschauern im Holstein-Stadion erzielte Alexander Mühling (39.) per Foulelfmeter den entscheidenden Treffer zum glanzlosen, aber verdienten Erfolg für die vom Coronavirus gebeutelten Gastgeber. Neben vier Spielern waren auch Trainer Marcel Rapp und dessen Assistent Dirk Bremser nach positiven Testergebnissen in Quarantäne. So stand der zweite Ko-Trainer Fabian Boll als Verantwortlicher an der Seitenlinie.
Bei den Ingolstädtern hatte Trainer Rüdiger Rehm Torwart Dejan Stojanovic wegen einer Bauchmuskelzerrung durch Robert Jendrusch ersetzen müssen. Dieser sah sich schon von Beginn an offensiven Norddeutschen gegenüber. Klare Torchancen von Holstein waren aber nur selten. Die Ingolstädter spielten durchaus gut mit, kamen jedoch ebenso kaum zu klaren Abschlussmöglichkeiten. Für die Szene des Spiels sorgte Kiels Fabian Reese (50.), der aus über 30 Metern Ingolstadts Torwart Jendrusch überraschte. Der Ball sprang aber nur an den Pfosten.
Nürnberg kann nicht gewinnen
Der 1. FC Nürnberg hat sich im Aufstiegsrennen selbst ausgebremst. Die dominant beginnenden Franken wurden am Sonntag beim 1:1 (1:1) gegen den Abstiegskandidaten Dynamo Dresden für ihren Chancenwucher in der Startphase des Spiels bestraft. Fabian Nürnbergers Traumtor aus der 12. Minute reichte nicht zum fünften Sieg nacheinander. Christoph Daferner (42.) glich aus für die kampfstarken Sachsen, die sich den Punkt verdienten.
Der „Club“ legte gut los. Die 27.826 Zuschauer konnten beobachten, was Selbstvertrauen nach vier Siegen am Stück bewirken kann – etwa beim Tor von Nürnberger. Mit der Sohle legte er sich den Ball auf den rechten Fuß und traf aus 20 Metern in den Winkel. Lukas Schleimer (15.), Pascal Köpke nach tollem Steilpass von Mats Möller Daehli (23.) und Tim Handwerker, dessen Volleyschuss Kevin Broll klasse hielt (24.), hätten auf 2:0, 3:0 oder sogar 4:0 erhöhen können.
Das versäumte Nachlegen rächte sich. Dynamo nutze die erste Chance. Agyemang Diawusie zog in den Strafraum, bediente Daferner, der ins kurze Eck traf. Diawusie hätte nach Wiederbeginn nachlegen können (48.), ebenso Morris Schröter (63.). Bei den Nürnbergern war der Schwung dahin, sie hingen durch und fanden auch nach mehreren offensiven Wechseln nicht den Rückweg in ein zielstrebiges Spiel. In der aufregenden Endphase hätte auf beiden Seite jeweils ein Joker stechen können, erst Vaclav Drchal bei Dresden (90.), dann Manuel Schäffler für die Nürnberger. Das Siegtor aber fiel nicht mehr.
Wieder erfolgreich nach sieben Spielen war der SSV Jahn Regensburg. Durch das 1:0 (0:0) gegen den SC Paderborn wurde der freie Fall in der Tabelle gestoppt. Vor 7680 Zuschauern traf Andreas Albers (66. Minute) zum Sieg. Beide Teams taten sich lange schwer. Das Spiel der Regensburger war geprägt von Unsicherheiten und unsauberen Zuspielen, Paderborn konnte die sich bietenden Chancen aber nicht nutzen. Florent Muslija vergab aus guter Position (25.), auch SC-Stürmer Denis Srbeny scheiterte mit einem Distanzschuss aus 20 Metern am hervorragend reagierenden Alexander Meyer (40.).
In der zweiten Halbzeit wurde der Jahn besser, Jan Elvedi traf nach einem per Kopf weitergeleiteten Eckball lediglich die Latte (63.). Nur wenig später war Regensburg dann doch erfolgreich: Den Treffer des Tages erzielte Stürmer Albers nach einem langen Ball von Benedikt Saller – Albers verwandelte aus spitzem Winkel.