Manager Stefan Reuter hat irritiert auf den plötzlichen Rücktritt von Trainer Markus Weinzierl beim FC Augsburg reagiert. „Es ist für mich sehr überraschend gekommen“, sagte Reuter nach dem 2:1 am Samstag im letzten Bundesligaspiel gegen die Spielvereingung Greuther Fürth. Der frühere Fußball-Nationalspieler verwies darauf, dass er mit Weinzierl verabredet habe, sich kommende Woche zusammenzusetzen und dann Gespräche über die Zukunft zu führen.
Weinzierl hatte kurz nach dem Schlusspfiff seine Spieler über seinen Schritt informiert und dann seinen Abschied im TV-Sender Sky verkündet. Der 47-Jährige verwies darauf, dass Reuter mit ihm noch nicht über die Zukunft gesprochen habe. Weinzierls Vertrag endet im Juni dieses Jahres. „Ich werde ihn nicht meiden, aber seine Entscheidung ist zu akzeptieren“, sagte Reuter.
Einen Zeitplan für die Trainersuche gebe es nicht. „Wir werden uns in Ruhe hinsetzen und den richtigen Trainer für den FC Augsburg finden“, beteuerte Reuter. Auf die Frage, ob er selber auch nach dem Sommer noch beim FC Augsburg sei, antwortete der 55-Jährige: „Davon können Sie ausgehen.“
Spekulationen über mögliche Weinzierl-Nachfolger gibt es längst. Nach Informationen der „Sport Bild“ gehört der Trainer von Borussia Dortmund II, Enrico Maaßen (38), zu den Kandidaten. Erste Gespräche sollen stattgefunden haben.
Das sei sein „letztes Spiel“ gewesen, sagte Weinzierl am Samstag dem TV-Sender Sky. Für ihn sei es die „richtige Entscheidung“. Weinzierl hatte der Mannschaft kurz nach dem Schlusspfiff seinen Schritt mitgeteilt. Die Spieler sollten die ersten sein, die es erfahren. Weinzierl verwies darauf, dass es mit dem Verein noch keine Gespräche über seine Zukunft gegeben habe.
„Mir tut das Herz auch weh“
Reuter sei in seine Entscheidung nicht eingeweiht gewesen, sagte der frühere Schalker Trainer weiter und ließ deutliche Risse in der Beziehung erkennen. „Das war nicht so geplant“, sagte Weinzierl. „Mir tut das Herz auch weh.“ Er hätte gerne lange in Augsburg bleiben wollen.
Man müsse „alles auf den Prüfstand stellen“ und auch „jede Position hinterfragen“, hatte Weinzierl noch am Donnerstag angekündigt. Es habe „bis jetzt“ auch keine Gespräche über eine Verlängerung seines Vertrags gegeben. In der „nächsten Woche“ wollten sich Weinzierl und der FC Augsburg über die Zukunft unterhalten.
„Ich habe schon auch ein, zwei Fragen, die dann ausschlaggebend sind“, sagte Weinzierl und nannte als Beispiele: „Was will der Verein erreichen? Was sind die Ziele? Was sind die Voraussetzungen?“ Dauerhaft gegen den Abstieg zu spielen, ist dem Straubinger zu wenig.
„Es ist klar, dass man mehr will. Dass es immer wieder auch die Aufgabe ist, über seinem Budget, über seinen Verhältnissen abzuschließen“, erklärte Weinzierl, der seit April 2021 in zweiter Amtszeit wieder den FC Augsburg betreut. Und schon während seiner ersten Zeit war die Beziehung zu Reuter nicht unbelastet gewesen.