Start ins WM-Jahr :
Nationalspieler Kimmich übt deutliche Kritik an DFB-Elf

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„Ab 2018 war es schlicht nicht mehr gut“: Joshua Kimmich zur Leistung der Nationalelf seit der vergangenen WM
Beim Länderspiel gegen Israel fehlt er, dennoch findet Joshua Kimmich zum Start ins WM-Jahr klare Worte. Der Nationalspieler bewertet die Lage des DFB-Teams und nimmt auch sich selbst in die Pflicht.

Mit kritischen Worten hat Joshua Kimmich zum Auftakt des WM-Jahres die Fußball-Nationalmannschaft und auch sich selbst in die Pflicht genommen. „Seitdem 'wir' am Werk sind, haben wir es einfach nicht geschafft. Ab 2018 war es schlicht nicht mehr gut“, sagte der Profi des FC Bayern München im Programmheft des DFB zum ersten Testländerspiel 2022 gegen Israel am Samstag (20.45 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zu Länderspielen und im ZDF).

Kimmich ist in Sinsheim wegen der bevorstehenden Geburt seines dritten Kindes selbst nicht mit dabei. Mit Blick auf die WM in Qatar im Spätherbst hat er aber klare Ziele. „Potential ist nur Theorie“, sagte der 27-Jährige. „Wir müssen es auch auf den Platz bringen.“ Wie DFB-Kapitän und Klubkollege Manuel Neuer ist der WM-Sieg für den 64-maligen Nationalspieler das Ziel.

„Ich weiß, dass wir es besser können“, sagte Kimmich. „Ich weiß, dass wir titelfähig sind“, fügte er an, betonte aber selbstkritisch: „Wir können nicht immer nur sagen, wie talentiert wir sind, wie viele von uns in Top-Vereinen wichtige Rollen spielen und dann kriegen wir es wieder nicht hin.“

Kimmich erreichte bei seinem ersten Turnier mit der DFB-Elf bei der EM 2016 das Halbfinale, 2017 gewann er mit einem jungen Team den Confederations Cup. Bei der WM 2018 und der EM im Vorjahr folgten Enttäuschungen mit dem Ausscheiden in der Vorrunde und im Achtelfinale.

Den anschließenden Aufschwung unter Bundestrainer Hansi Flick mit sieben Siegen in sieben Spielen beurteilt Kimmich noch vorsichtig. „Man muss schon genauer hinschauen und bewerten, gegen welche Mannschaften wir gespielt haben“. Immerhin: „Wir haben nach der EM besser in die Spur gefunden, ganz klar“, sagte Kimmich.