„Vollkatastrophe“ : BFC Dynamo nach verpasstem Aufstieg sauer auf DFB
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Die Fans des VfB Oldenburgs stürmen nach dem geglückten Aufstieg den Platz. Bild: dpa
In den Aufstiegsspielen zur dritten Liga unterliegt der BFC Dynamo dem VfB Oldenburg. Die Niedersachsen kehren zurück in den Profifußball, die Berliner bleiben viertklassig – und teilen gegen den DFB aus.
Nach dem geplatzten Aufstiegstraum ließ Christian Beck auch seinen Frust raus. Im Mittelpunkt der massiven Kritik des Stürmers vom BFC Dynamo: die Aufstiegsregelung für die fünf Regionalliga-Meister. „Riesendank an den DFB, der solche Regeln einführt. So eine Regel ist einfach eine Vollkatastrophe“, sagte der 34-Jährige am Samstag in einem Interview bei „MagentaSport“: „Sie zerstört eine ganze Saison“.
Kurz zuvor hatte Beck mit seinen Kollegen den erstmaligen Aufstieg in die 3. Liga verpasst. Der Meister der Regionalliga Nordost gewann zwar das Relegationsrückspiel beim VfB Oldenburg mit 2:1 (1:1). Das Hinspiel hatten die Berliner aber mit 0:2 verloren gehabt. „Wir haben noch einmal alles versucht, den Bock umzustoßen. Das 2:1 fiel am Ende zu spät“, sagte Beck nach Abpfiff.
Mitgefühl vom Gegner
Er gratulierte auch dem glücklichen Gegner, dessen Trainer Dario Fossi Becks Kritik an dem Aufstiegsmodus verstehen kann. „Ich bin ehrlich: In meiner Brust schlagen zwei Herzen“, sagte der 41-Jährige. „Ich freue mich riesig über unseren Aufstieg. Der ist verdient. Aber ich bin sozial eingestellt: Mir tut es leid, dass eine Mannschaft ihre Meisterschaft heute nicht so feiern kann.“
Max Wegner brachte Nord-Titelträger Oldenburg in Führung (35.), Niklas Brandt gelang für Dynamo noch vor der Pause der Ausgleich (45.). Der 2:1-Siegtreffer durch den eingewechselten Andor Bolyki änderte am Gesamtausgang nichts mehr (90.+6).
Der zu erwartende Sturmlauf des BFC vor 12.000 Zuschauern im ausverkauften Marschweg-Stadion blieb zunächst aus. Während die Berliner in den ersten 30 Minuten durch Matthias Steinborn nur eine nennenswerte Chance verbuchten, bestimmten die gastgebenden Oldenburger über weite Strecken das Spielgeschehen. Folgerichtig gingen die Niedersachsen auch verdient in Führung.
Ausgleichstreffer setzt Kräfte frei
VfB-Kapitän Wegner schüttelte nach einem langen Abschlag erst Philip Schulz ab, umkurvte anschließend auch noch Dynamo-Keeper Dmitri Stajila und schob zum 1:0 ins leere Tor. Kurz vor der Pause glimmte beim BFC noch einmal Resthoffnung auf, als Brandt eine Ablage von Christian Beck aus sechs Metern den Ball ins Netz wuchtete.
Der Ausgleichstreffer setzte beim Nordost-Meister im zweiten Spielabschnitt Kräfte frei. Torjäger Beck scheiterte innerhalb einer Minute mit zwei Kopfbällen an Pfosten (56.) und Latte (57.). Zehn Minuten später köpfte Marcel Appiah kurz vor der Torlinie einen weiteren Kopfball von Beck aus der Gefahrenzone (66.).
Hier hätte Dynamo mit etwas mehr Glück im Abschluss der Partie noch eine Wende geben können. In der Schlussphase musste das Spiel für kurze Zeit unterbrochen werden, als aus dem Gästeblock Pyrotechnik in den Innenraum geworfen wurden und ein massives Polizeiaufgebot in der Kurve aufmarschierte. Spieler und Trainer des BFC wirkten daraufhin schlichtend auf den eigenen Anhang ein. Als die Partie fortgesetzt werden konnten, traf Bolyki noch zum wertlosen Sieg.