Nach aus für Türkgücü München :
„Trauriger Tag für die dritte Liga“

Lesezeit: 2 Min.
Türkgücü München steht als erster Absteiger fest.
Der insolvente Drittligaklub Türkgücü München stellt mit sofortiger Wirkung den Spielbetrieb ein. In der Tabelle hat das weitreichende Auswirkungen. Der 1. FC Saarbrücken kündigt rechtliche Schritte an.

Türkgücü München scheidet mit sofortiger Wirkung aus dem Spielbetrieb der dritten Liga aus. Das hat der Verein am Donnerstag durch seinen Insolvenzverwalter mitgeteilt. Der Verein ist zahlungsunfähig. „Trotz intensiver Bemühungen in den vergangenen Wochen konnte leider kein neuer Investor gefunden werden“, sagte Geschäftsführer Max Kothny.

Der Verein ist damit finanziell nicht mehr in der Lage, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Im Januar hatte Türkgücü einen Insolvenzantrag gestellt. Zuvor hatte Geldgeber Hasan Kivran weitere Zahlungen abgelehnt.

„Das ist ein trauriger Tag für die dritte Liga“, schrieb der Deutsche Fußball-Bund in einer ersten Stellungnahme. Für die gesamte Liga und den Wettbewerb sei es negativ, wenn ein Klub während der Saison ausscheide. „Ziel muss sein, dass dieser Fall in der dritten Liga einmalig bleibt“, sagte Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb der für die dritte Liga zuständigen DFB GmbH & Co. KG.

„Misswirtschaft unter Aufsicht des DFB“

Für die Tabelle der dritten Liga hat der Rückzug weitreichende Folgen. Weil sich Türkgücü vor dem 34. von insgesamt 38 Spieltagen zurückzieht, werden sämtliche bisher gespielten Partien des Vereins aus der Wertung genommen. Größter Verlierer im Aufstiegsrennen ist der 1.FC Saarbrücken. Die Saarländer konnten beide Duelle gegen die Münchner gewinnen und verlieren diese sechs Punkte nun wieder. Damit rutscht Saarbrücken vom Aufstiegsrelegationsrang drei auf den vierten Platz ab.

Der Verein kündigte an, juristisch gegen den Punktabzug vorgehen zu wollen. „Wir werden alle juristischen Möglichkeiten nutzen, um dieses unsportliche und unfaire Vorgehen des Punktabzuges zu verhindern“, sagten die Saarländer dem Sport-Informations-Dienst. „Es kann nicht sein, dass Klubs unverschuldet dafür bestraft werden, dass andere Vereine unter Aufsicht des DFB Misswirtschaft betreiben.“

Auch der 1.FC Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig verlieren drei Punkte, ebenso der Tabellenführer 1.FC Magdeburg. Derweil profitiert der TSV 1860 München. Die Löwen verlieren nur einen Punkt, weil aus zwei Spielen gegen Türkgücü ein Unentschieden und eine Niederlage resultierten.

Türkgücü waren in dieser Saison wegen eines Insolvenzantrags und eines Auflagenverstoßes insgesamt elf Zähler abgezogen worden. Diese Strafe sei aber „nicht mehr relevant“, schrieb der DFB.