Münzwurf der modernen Art :
„Bitcoin oder Ethereum?"

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Kopf an Kopf statt Kopf oder Zahl: Besiktas' Welinton (r.) im Duell mit Fenerbahces Dursun
Seine Interpretation des Münzwurfs vor dem Fußball-Derby zwischen Besiktas und Fenerbahce bringt Schiedsrichter Kardesler Ärger ein. Ob es eine kommerzielle Aktion war, ist noch unklar.

Eine ungewöhnliche Interpretation des Münzwurfs beim Istanbuler Derby zwischen Besiktas und Fenerbahce hat den türkischen Fußballverband (TFF) auf den Plan gerufen. Schiedsrichter Arda Kardesler hat allem Anschein nach am Sonntag beim Spitzenspiel die Seitenwahl mit einer Münze durchgeführt, welche das Logo der Kryptowährung Bitcoin trug. Auf Fotos wurde dies festgehalten. Die TFF leitete am Montag Ermittlungen ein.

Türkische Medien berichteten, der Schiedsrichter habe den Kapitän von Fenerbahce gefragt haben soll: „Bitcoin oder Ethereum?“ Ethereum bezieht sich auf eine weitere Kryptowährung. Üblich wäre bei einem „normalen Münzwurf „Kopf oder Zahl?“. Häufig werfen auch farbige Chips verwendet, so dass nach „rot oder schwarz?“ gefragt wird.

Nicht bekannt wurde zunächst, ob der 34-Jährige Kardeşler, der in dieser Saison schon 22 Meisterschaftsspiele in der Türkei leitete, sich einen Scherz leistete oder ob eine kommerzielle Aktion dahintersteckt. Hauptsponsor von Besiktas ist ab der kommenden Saison eine Krypto-Asset-Plattform. Der Klub gab zunächst keine Stellungnahme ab.

Der Verband dagegen erklärte, er lehne „das Vorgehen entschieden ab“. Der Schiedsrichter habe den Münzwurf „ohne das Wissen und die Zustimmung“ der TFF sowie der Vereinigung der Unparteiischen (MHK) vorgenommen. In der Zwischenzeit wurde von Tayfur Özkan, Direktor für Schiedsrichterangelegenheiten des Zentralen Schiedsrichterausschusses, eine Anweisung erteilt, dass in Zukunft ausschließlich „türkische Münzen mit Schriften und Köpfen“ verwendet werden dürfen.

Die Partie am Sonntag endete 1:1. Fenerbahce war nach einem Treffer von Novak (6.) früh in Führung gegangen. Ghezzal glich in der 31. Minute per Strafstoß aus. Fenerbahce festigte mit dem Punkt zwei Spieltage vor Saisonende hinter Meister Trabzon seinen zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt. Vorjahres-Meister und -Pokalsieger Besiktas rutschte gegen Ende einer für den Klub enttäuschenden Saison dagegen auf dem siebten Tabellenplatz ab.