DFB-Pokalfinale der Frauen :
Almuth Schult geht wehmütig ins Endspiel

Von Marek Neppl
Lesezeit: 2 Min.
Abschiedsvorstellung: Für Almuth Schult steht das letzte Pflichtspiel für den VfL Wolfsburg an.
Große Party in Köln? Torhüterin Almuth Schult will sich vom VfL Wolfsburg mit dem Gewinn des Doubles nach Amerika verabschieden. Gegner Potsdam gefällt sich vor dem DFB-Pokalfinale als Underdog.

Noch hat Almuth Schult nicht begonnen, Umzugskartons zu packen. Erst soll das Sportliche erledigt werden. Vor ihrem Wechsel zum Angel City FC in die Vereinigten Staaten wäre es das perfekte Happy End für die Torhüterin: Vom VfL Wolfsburg will sich die 31-Jährige gebührend mit dem Double und dem achten Pokal-Triumph in Serie verabschieden.

„Achtmal nacheinander ist eine unglaubliche Serie, die ihresgleichen sucht. Das gibt es nur in sehr wenigen Sportarten“, sagte Schult. Insgesamt kann sie bereits jetzt auf 14 Titel in ihren neun Jahren beim VfL zurückblicken. An diesem Samstag (16.45 Uhr in der ARD) soll im DFB-Pokal-Finale gegen Turbine Potsdam in Köln Nummer 15 dazukommen.

Ihre derzeitige Stimmungslage beschrieb die Nationalspielerin in den Tagen vor dem Pokalfinale mit „wehmütig“. Ihre Eltern werden sie zum ersten Mal gemeinsam beim Finale vor Ort anfeuern. Sie betreiben in Niedersachsen einen Bauernhof.

Aus ihrem kleinen Heimatort wird die im vergangenen Jahr auch als TV-Expertin so vielgelobte Schult dann in die schillernde Metropole Los Angeles ziehen. „Man muss auch mal Sachen ausprobieren, um hinterher sagen zu können: Genau so ist man glücklich“, sagte Schult.

Einen Ort, um die kurzfristigen Glücksgefühle durch einen möglichen Pokalsieg zu feiern, hat die Niedersächsin auf jeden Fall schon vor Augen: „Wir haben im Kölner Stadion eine große Kabine mit Entmüdungsbecken, in dem wir schon die eine oder andere Party gefeiert haben. Auch das ist wieder unser Ziel.“

Für Schult steht vor ihrem Umzug nach Los Angeles noch die EM in England an. Um den Platz im DFB-Tor konkurriert sie mit Merle Frohms von Eintracht Frankfurt, die Schult ab Sommer im VfL-Tor beerben wird. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wird die Gelegenheit nutzen, ihre EM-Kandidatinnen in Köln ein letztes Mal vor der Nominierung des erweiterten Kaders (31. Mail) unter die Lupe zu nehmen.

Beim Wolfsburger Gegner Turbine Potsdam fühlt man sich derweil wohl in der Rolle des Underdogs. „Wir gehen als klarer Außenseiter in die Partie und haben nichts zu verlieren. Diese Ausgangslage kann uns allerdings besonders gefährlich machen“, sagt Trainer Sofian Chahed. In der gerade zu Ende gegangenen Bundesligasaison gingen aus Turbine-Sicht beide Spiele gegen die „Wölfinnen“ 0:3 verloren.