Reform der Champions League :
Gegen den Egoismus?

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Zufriedener Präsident Ceferin: „Eine Lösung gefunden, die gut für den Fußball ist.“
Die UEFA verwirft auf ihrem Kongress den Vorschlag, zwei Teilnehmern auf Grund von Erfolgen in der Vergangenheit ein Startrecht in der Königsklasse zu gewähren.

Am Tag nachdem Europas Fußballklubs und die Europäische Fußball-Union UEFA die Champions-League-Reform verabschiedet hatten, lobten sich die Funktionäre für ihre Kompromissfähigkeit. UEFA-Präsident Aleksander Čeferin sagte zum Abschluss des UEFA-Kongresses in Wien: „Wir haben alle einen Schritt rückwärts gemacht und haben eine Lösung gefunden, die gut für den Fußball ist.“

Von Saison 2024/25 an nehmen 36 Klubs an der Champions League teil, statt in Gruppen in einem Ligasystem im sogenannten „Schweizer Modell“. Jede Mannschaft tritt in der Vorrunde zu vier Heim- und vier Auswärtsspielen an. Die besten acht Teams qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale, 16 weitere Mannschaften spielen in Play-offs um die weiteren Achtelfinalplätze.

Die besonders von Fan-Vertretern kritisierte Idee, zwei Champions-League-Teilnehmern aufgrund von Erfolgen in der Vergangenheit ein Startrecht zu gewähren, wurde verworfen. Stattdessen gehen die Plätze an Mannschaften der Nationalverbände, deren Klubs in der Vorsaison in den Europapokalwettbewerben am besten abgeschlossen haben.

Die UEFA und ihr Präsident agieren mit politischer Rückendeckung aus Brüssel. Der Vizepräsident der EU-Kommission Margaritis Schinas pries in einer Videobotschaft ausdrücklich die Haltung der UEFA gegenüber den Klubs, die eine geschlossene Super League gründen wollten. Schinas sprach von einem „selbstsüchtigen, egoistischen Projekt“. Der Fußball müsse offen bleiben, auf sportlichen Meriten fußen und der gesamten Gesellschaft dienen, nicht dem Profit der Elite. Über die künftige Verteilung der Champions-League-Einnahmen hat die UEFA noch nicht entschieden.