„Guck mal, das ist deine Liga“
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Neue Blickwinkel: An Seilen gezogene Kameras und Drohnen bieten dem Fernsehkonsumenten weitere Perspektiven auf das Spiel. Bild: Bundesliga Collection via Getty
Die Rezeption und Präsentation des Fußballs ist gerade im Begriff, sich radikal zu verändern. Mit einer individualisierten Bilder- und Datenflut soll die nächste Fan-Generation gefesselt werden.
Letzter Bundesligaspieltag der Saison 2024/25, die Spannung ist auf dem Höhepunkt. Dortmund fehlt tatsächlich nur noch ein Sieg zur Meisterschaft. Eine Viertelstunde vor Schluss gibt es im Spiel gegen Leipzig Elfmeter, alle Augen sind auf Karim Adeyemi gerichtet. Der Angreifer legt sich den Ball zurecht, doch bevor er anläuft, passiert noch etwas anderes. Das leise Surren geht unter im Lärm des Stadions, aber Adeyemi weiß ja, was kommt. Als die Kamera, die sonst in größerer Höhe über das Spielfeld saust, bei ihm auf Augenhöhe angekommen ist, richtet er den Blick zur Seite, und hört schon die Frage: „Wie fühlst du dich?“
Im selben Moment leuchten auf den Bildschirmen der Zuschauer zu Hause und auf dem Sichtfeld der VR-Brillen der Stadionbesucher jede Menge Bilder und Zahlen auf. Im Tor sieht man grüne und rote Bälle, dorthin hat Adeyemi die vergangenen Elfmeter geschossen, nur einmal linke Seite – rot, verschossen. Ein Video der Szene, die zum Strafstoß führte, wird am Rand als Thumbnail angezeigt, ein Handspiel, mit bloßem Auge kaum zu erkennen, ob es strafbar war?
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