Frankfurts Frischefaktor :
Die Eintracht-Mischung macht’s

Ralf Weitbrecht
Ein Kommentar von Ralf Weitbrecht
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Junge Spieler, die bei der Eintracht begeistern: Jesper Lindström (links) und Ansgar Knauff
Trainer Oliver Glasner und Sportvorstand Markus Krösche geben der Jugend bei der Eintracht eine Chance. Ansgar Knauff ist aktuell das Paradebeispiel. Und in der neuen Saison folgen weitere Spieler.

Mit 20 hat man noch Träume. Träume, die sich bei der Eintracht verwirklichen lassen können. Ansgar Knauff treibt diese Sehnsucht an, ein besserer Fußballprofi zu werden. Sein Start in Frankfurt verlief holprig. Drei Kurzeinsätze gab es zu Beginn, dann startete der Leihspieler von der Dortmunder Borussia durch.

Sechs Pflichtspiele in Folge war er am Ball, ein schönes Tor war dabei, vor allem aber dies: Wille, Wucht, Unbekümmertheit. Knauff tut dieser Mix gut – und der Eintracht auch. Knauff hat sich schnell zu einem Frischefaktor entwickelt. Ein junger Bursche, der eines Tages vielleicht ganz groß rauskommen kann.

Die Eintracht kann ihm dafür die rechte Bühne sein, denn bei dem aktuellen Tabellenachten trifft er auf Vorgesetzte, die der Jugend durchaus eine Chance geben. Jesper Lindström, gerade 22 geworden, hat sich gleichfalls zu einem Stammspieler mit Per­spektive entwickelt. Gefördert und gefordert von Trainer Oliver Glasner, hat auch der Däne bislang viel aus­ ­seinen Frankfurter Möglichkeiten gemacht.

Dass im Sommer mit Faride Alidou ein gleichfalls 20 Jahre junger Stürmer an den Main kommt, passt zum Kurs der Eintracht. Ebenso wie Knauff darf sich Alidou auch in der zweitwichtigsten deutschen Nationalmannschaft beweisen. In der U 21 hat sich das Duo am Freitag beim 4:0 gegen Lettland abgewechselt.

„Wir wollen keine Millionentruppe“

Knauff nach einer guten Stunde raus, Alidou rein: Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche hält große Stücke auf den aufstrebenden Junioren-Nationalspieler, der bei der Eintracht die nächsten Entwicklungsschritte gehen soll. Die Mischung macht’s. Mit jugendlichem Elan allein wird es die Eintracht nicht schaffen, möglichst dauerhaft europäisch zu spielen, wie sich dies Krösche rosarot malt.

Doch es ist eines von vielen Mosaiksteinchen, um Balance zu finden und Balance zu halten. Deshalb ist es auch richtig, dass einer der größten strategischen Fehler der vergangenen Jahre korrigiert worden ist. Das Comeback der U 21 ist eine alternativlose Entscheidung, denn nachdem die Mannschaft seinerzeit aus Kostengründen abgemeldet worden war, gab es für den Nachwuchs der Eintracht keine ernsthafte Spielbühne mehr. Die Kluft zur Bundesliga war viel zu groß. Krösche nimmt jetzt die überfällige Korrektur vor. „Wir wollen hier aber keine Millionentruppe aufbauen“, sagt er.

Millionen-Einnahmen – die muss und wird es nun auch wieder im Kerngeschäft Bundesliga geben. Für das Heimspiel gegen Greuther Fürth ist mit einer ausverkauften Arena zu rechnen. Für den Europa-League-Kracher gegen Barcelona in jedem Fall. Alidou kann aus der Ferne zuschauen, was für ihn bei der Eintracht möglich ist. Knauff wird persönlich und aktiv dabei sein.