Eintracht in der Einzelkritik :
Zu viel Routinearbeit

Von Jörg Daniels, Frankfurt
Lesezeit: 2 Min.
Ansgar Knauff: Unter dem Strich fehlte ihm die Durchschlagskraft.
Gegen Greuther Fürth ragt einzig Makoto Hasebe bei der Eintracht heraus. Djibril Sow reduziert sich auf Laufarbeit. Kevin Trapp muss sich mit Aufwärmübungen beschäftigen.
Kevin Trapp: Der Torhüter war in den 96 Spielminuten nur ein Mal gefordert. In seiner stärksten Szene wehrte er nach 17 Minuten den Schuss von Branimir Hrgota erfolgreich mit der Brust ab. Danach bestand seine Hauptaufgabe darin, mit individuellen Aufwärmübungen tapfer der Kälte zu trotzen.
Tuta: Wird beim Verlesen der Aufstellung im Stadion immer als „unser Brasilianer“ vorgestellt. Wurde von den Fürthern kaum gefordert. Konnte sein Pensum deshalb unaufgeregt herunterspulen. Vorne ging von ihm diesmal keine Torgefahr aus.
Makoto Hasebe: Hoch gelobter Wiedereinsteiger für den gelb gesperrten Hinteregger. Könnte von ihm um vier Uhr nachts geweckt werden und würde auch nach einer Spielpause immer eine Topleistung bringen, adelte Cheftrainer Oliver Glasner den 38 Jahre alten Japaner. Ließ in einer Szene seinen Gegenspieler elegant aussteigen und bekam dafür Sonderapplaus. Mit der gewohnten Spielintelligenz und Spielübersicht. Wurde von den harmlosen Fürthern beim Verteidigen nicht auf die Probe gestellt.
Evan Ndicka: Erlebte auf der linken Seite ebenfalls einen geruhsamen Nachmittag. Musste nichts Außergewöhnliches leisten und verrichtete Dienst nach Vorschrift. Machte von seiner Kopfballstärke vorne keinen Gebrauch.
Kristijan Jakic: Spielte einen schönen weiten Diagonalpass auf Filip Kostic. Aus Eintracht-Sicht war das leider die Ausnahme. Trug zu einem klugen Aufbauspiel ansonsten wenig bei.
Djibril Sow: Eroberte ein Mal stark den Ball im Mittelfeld. Leistete aber als Ballverteiler zu viel Routinearbeit. Von seinen Pässen gingen kaum Überraschungsmomente aus.
Ansgar Knauff: Mit dem ersten Torschuss des Spiels. Prüfte Fürths Torhüter Linde kurz vor der Halbzeitpause mit einem Distanzschuss. Sein Kopfball hatte später vor dem Fürther Tor jedoch die falsche Richtung – nämlich vom Tor weg. Unter dem Strich fehlte ihm die Durchschlagskraft.
Filip Kostic: Kein Extra-Faktor im Spiel. Schlug eine Flanke nach der anderen und fand keine Abnehmer in der Mitte. So machte ihm seine Aufgabe keine Freude.
Daichi Kamada: Mit zu vielen unglücklichen Szenen für sein spielerisches Können. Kam nie in den Spielrhythmus. Verlor zu oft den Ball. Verpasste im richtigen Moment den Torabschluss. Dem Japaner mangelt es weiter an Konstanz auf hohem Niveau.
Jesper Lindström: Läuferisch wieder mit ordentlicher Leistung. Nur seine Abschlussschwäche behielt er bei. Seinem einzigen Treffer ging ein Handspiel voraus.
Rafael Borré: Als Stürmer mit großen Schwächen. Hatte keine Torchance. Sein schöner Pass auf Kamada war die Ausnahme. Wurde von Glasner aber in Schutz genommen, der auf die Reisestrapazen des kolumbianischen Nationalspielers hinwies. Der Angreifer bekam zwei Tage frei.
Goncalo Paciencia: Ersetzte Borré. Seinen Drehschuss parierte Linde. Seine beiden Kopfbälle waren zu harmlos.
Jens Petter Hauge: Kam für Kamada. Verletzte ohne Absicht Marco Meyerhöfer schwer. Heulte danach hemmungslos.
Sebastian Rode: Durfte für Jakic ran. Leistete nichts Nennenswertes.