Das „Wunderkind“ und der „Big City Club“
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Lars Windhorst am 13. Februar 2020 bei einer Pressekonfernz zum Abgang von Jürgen Klinsmann Bild: Funke Foto Services
Bald drei Jahre ist Lars Windhorst nun bei Hertha BSC involviert. 375 Millionen Euro hat er investiert. Die sportliche Bilanz sieht bescheiden aus, dafür kam der Verein nie zur Ruhe – auch auf Grund des umtriebigen Unternehmers. Nun soll ein Neustart her.
Eine Kombination aus Mittelfeld und Torjäger, definitiv Allrounder, der offensiv ausgerichtet ist“: So charakterisierte sich Lars Windhorst in einem Interview Anfang des vergangenen Jahres, gefragt nach der zutreffendsten Position auf dem Fußballplatz. Einen ausgeprägten Zug zum Tor – um im Fußball-Sprech zu bleiben – besitzt er zweifellos. Doch auch seine Defensiv-Fähigkeiten muss der heute 45 Jahre alte Investor aus dem nordrhein-westfälischen Städtchen Rahden immer wieder unter Beweis stellen.
Der Werdegang des einst als „Wunderkind der deutschen Wirtschaft“ gefeierten Windhorst ist unzählige Male beschrieben worden. Schon mit 14 bastelte der Sohn eines Bürobedarfshändlers an Computern herum und handelte mit ihnen. Den ersten Kredit, damals 100 000 Mark, beschaffte ihm der Vater. Das Gymnasium schloss er nie ab. Dafür führte er schon mit 17 das Unternehmen „Windhorst Electronics“. Als 18-Jähriger reiste er Anfang der 1990er Jahre im Schlepptau von Bundeskanzler Helmut Kohl zum Staatsbesuch nach Vietnam. An Ideen und Kontakten, die als Geldgeber fungierten oder solche vermittelten, mangelte es ihm nie – ebenso wenig wie an Kämpfergeist und Hang zum Risiko.
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